SOS-Kinderdörfer weltweit

Die SOS-Kinderdörfer sind ein unabhängiges, nichtstaatliches und überkonfessionelles Hilfswerk für Kinder, das weltweit aktiv ist. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, verlassene und Not leidende Kinder in eine bessere Zukunft zu begleiten.

Starke Partnerschaften in Deutschland und weltweit

Als 1963 in Südkorea das erste SOS-Kinderdorf außerhalb Europas entstand, gründete Hermann Gmeiner in Deutschland einen Verein zur Förderung von SOS-Kinderdörfern in aller Welt: die SOS-Kinderdörfer weltweit – Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. Der Verein hat sich zum finanziellen Rückgrat des internationalen Kinderhilfswerks entwickelt.

Dank der Unterstützung unserer vielen Freunde und Paten konnten wir in allen Erdteilen SOS-Kinderdörfer bauen und so Kindern in Not ein Zuhause geben. Heute gibt es weltweit mehr als 540 SOS-Kinderdörfer und über 2.100 weitere Projekte wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren und Krankenstationen. Als Kinderhilfswerk tragen wir mit der SOS-Familienhilfe in armen Ländern zur nachhaltigen Entwicklung von Gemeinden bei: durch Bildungsarbeit und Selbsthilfe-Projekte für Familien. Hinzu kommen Nothilfe-Aktionen nach Naturkatastrophen und in Krisengebieten. Heute kommt unsere weltweite Arbeit rund 1,5 Millionen Menschen zugute: Kindern, Jugendlichen und Familienangehörigen.Die SOS-Kinderdörfer sind heute in 137 Ländern aktiv.

„Wir thematisieren Bildung, die gesellschaftlichen Nutzen und Mehrwert für den Einzelnen bringt. Dabei geht es darum Werte, Haltung und Verantwortung zu vermitteln. Denn: Nachhaltige Bildung meint ausdrücklich mehr als formale Schulbildung.“

Dr. Gerald Mauler

Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit

Bildung ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit

Die SOS-Kinderdörfer befähigen Not leidende Kinder, Jugendliche und Familien, ihre Zukunft zu meistern – weltweit. Dies tun wir mithilfe vielfältiger Bildungsangebote, die über die bloße Schulbildung weit hinausgehen. Einige Beispiele:

  • Nur in einem liebevollen Zuhause können Kinder Sozialkompetenz, Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit entwickeln. Indem wir in den SOS-Kinderdörfern elternlosen und verlassenen Kindern eine Familie geben und sie von klein auf individuell fördern, legen wir das Fundament für ihren schulischen und beruflichen Erfolg.
  • Wir unterstützen Jugendliche dabei, ihre Ziele zu erreichen und einen Beruf zu ergreifen – zum Beispiel in unseren zahlreichen Ausbildungszentren oder mit unserer globalen Beschäftigungs-InitiativeYouthCan!
  • Unterstützung beim Schulgeld, eine Nähmaschine, Hühner für eine Geflügelzucht, ein Weiterbildungskurs – oft bedarf es nicht viel, damit eine Familie den Teufelskreis der Armut durchbrechen kann. In unseren Familienstärkungsprogrammen helfen wir Familien, sich selbst zu helfen.
  • Mit einem Stipendium ermöglichen wir besonders begabten Jugendlichen aus unseren Programmen eine qualitativ hochwertige Universitätsausbildung. Dadurch erhöht sich ihre Chance auf eine erfolgreiche Zukunft um ein Vielfaches – und sie tragen damit zur Entwicklung ihres Heimatlandes bei.
  • Wir entwickeln innovative Bildungsprojekte, die an die Gegebenheiten im jeweiligen Land angepasst sind. So haben die SOS-Kinderdörfer in Ghana während der Corona-Krise kurzerhand Schulunterricht in Kirchen gegeben, nachdem die Schulen geschlossen wurden.

Bildung bedeutet mehr als nur lernen

Neben verlässlichen, belastbaren Beziehungen und einem familiären Lebensraum können sich Kinder und junge Menschen, die von SOS-Kinderdörfer betreut werden, auf ein Netzwerk aus unterschiedlichen Programmen verlassen, die jedes Kind durch die verschiedenen Entwicklungsphasen hindurch ins Erwachsenenalter begleiten. Kinder und Jugendliche zu lehren, selbstständig zu werden und schließlich selbstsicher auf eigenen Füßen zu stehen, ist Kern unserer Arbeit. Die Begleitung der Kinder und Jugendlichen ist stark auf die Ziele eines weiter gefassten Bildungsbegriffs ausgerichtet. Bildung bedeutet in diesem Sinne:

Um Dinge gestalten zu können, um auszuwählen, um zu handeln, muss man erkennen, dass es Möglichkeiten gibt. In den Köpfen vieler armer Menschen kreisen die meisten Gedanken einzig darum, wie sie in den nächsten Stunden und Tage ihr Überleben sichern sollen. Sie kennen aus ihrer Situation keinen Ausweg. Armut bedeutet auch, keine Wahl zu haben, anders zu handeln. Eine Berufsausbildung bietet Stabilität, da zum Beispiel die Ausübung eines Handwerks die Grundlage für Existenzsicherung darstellt. Lesen, Schreiben und Verstehen bedeutet, Dinge selbst beurteilen und in die Hand nehmen zu können. Bildung heißt auch, frei zu sein.
Jemand, der sozial kompetent ist, kommt mit den Anforderungen des gesellschaftlichen Lebens zurecht. Er versteht es, Beziehungen zu knüpfen und aufrecht zu erhalten. Er hat gelernt die eigenen Stärken und Schwächen, die eigene Lebensweise, Einstellung und die eigenen Erwartungen im Vergleich mit den Menschen um ihn herum zu erkennen. Er kennt sich mit den Themen aus, die die eigene Gesellschaft bewegen. Soziale Kompetenz bedeutet noch mehr als das: Sie öffnet auch die Tür zu bestimmten gesellschaftlichen Gruppen. Das kann ein Verein sein, eine politische Initiative oder auch eine Gesellschaftsschicht, in die man nicht hinein geboren wurde.
Arme Menschen entscheiden in ihrem Leben sehr viel weniger über sich und ihre Lebensumstände als andere. Selbstbestimmung bedeutet, die eigenen Ideen und Wünsche frei verwirklichen zu können, ohne von außen unterdrückt oder bedrängt zu werden. Wer keine Arbeit hat und hungert, hat keine Kraft, äußere Umstände zu ändern. Wer nicht gelernt hat, auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, wird sich nicht behaupten können. Selbstbestimmung durch Bildung entsteht, weil Menschen über sozial abgesicherte Bildungswege materielle und geistige Eigenständigkeit entwickeln können.

Weitere Informationen der SOS-Kinderdörfer weltweit

Aktuelle Meldungen

So hilft SOS

Spenderservice

Transparenz